home
Aktuelles
Ziele
Objekte
Reiseberichte
Reisepläne
Links
Wer hilft mit?
Chronik
Kontakte
Impressum

Haßfurt hilft wieder in Albanien

Albanien, ein rätselhaftes, ein geheimnisvolles und gleichzeitig ein wundervolles Land. Eines der ärmsten Länder Europas und doch wohnen dort so viele fröhliche und freundliche Menschen. Die Illyrer waren da, die Römer waren da, die Griechen waren da, die Türken waren da und der Omnibus von „Haßfurt hilft“ war nun schon zum dritten Mal da, um den Menschen, vor allem den armen Kindern zu helfen, ein menschenwürdigeres Leben zu erlernen und führen zu können.

Mit dem Bus nach Triest, mit dem Schiff über die Adria und man war drin, im Land der Skipetaren. 33 Haßfurter und ihre Freunde waren unterwegs mit Medikamenten, allerlei medizinischem Gerät, Nähmaschinen, Computern und vor allem mit der Gewissheit, hier in Albanien gute Freunde zu treffen. Die erste Station, das Waisenhaus von Shkoder, zeigte sich frisch gestrichen, saubere Zimmer, ordentliche sanitäre Anlagen und im Hof steht der Kleinbus aus Haßfurt und fährt Tag für Tag die behinderten Kinder zur Schule.

Die Haßfurter Hilfsorganisation hat da schon viel geleistet aber Sorgen bereitet immer noch das Dach des Hauptgebäudes. „Hier wollen wir gerne einen Anteil leisten“, sagt Wilhelm Wolpert, der erste Vorsitzende von „Haßfurt hilft“, „aber die Stadt Shkoder muss natürlich auch mal einen Teil der Kosten tragen“.

 Unverzichtbar waren bei all den Verhandlungen: Arben (Beni) Nurja und seine Frau Suzana, die einst als Asylanten drei Jahre in Haßfurt lebten und ausgezeichnet deutsch sprechen. Statt in der engen Großstadt Shkoder wohnten die Haßfurter in Shengjin, einen kleinen Badeort an der Adria und konnten dort Kraft tanken für die folgende Abenteuerfahrt durch die albanischen Alpen.

Eine eigene Albanienreise ist es fast wert, durch die atemberaubend engen Schluchten des Balkan zu kurven und dann auf dem gestauten Fluss Drin mit einer Fähre durch immer enger zusammenwachsende Felstürme nordwärts zu tuckern. In der Missionsstation der beiden Ordensschwestern aus Deutschland, Gracia und Bernadette, in Fushe-Arrez, hoch oben im Gebirge, fand man dann wieder Ruhe bei einer Tasse Kaffe und einem guten Stück Kuchen.

Die beiden Schwestern helfen den sehr armen Menschen mit einer Krankenstation, mit Kleider- und Essensspenden, sie geben Nähkurse, Kurse in Säuglingspflege und sie helfen sogar mit den wenigen Mitteln beim Hausbau. Auch diese Missionsstation wird zukünftig von „Haßfurt hilft“ unterstützt.

Als Geschenke brachte man den beiden Schwestern einige Nähmaschinen, Schuhe, jede Menge ausgedienter Brillen und ein Laptop mit, damit die Verbindung in die Heimat besser funktioniert. Die Armut in diesem kleinen Bergstädtchen ist für wohlgesicherte Westeuropäer gar nicht vorstellbar. Umso erstaunlicher die Freude und der Humor der beiden tapferen Schwestern und die Fröhlichkeit der Bevölkerung, die sich sogar in Eigeninitiative eine kleine Kirche gebaut haben. 70 Prozent der Albaner sind Moslems aber in den Bergen, wohin sich die türkischen Eroberer nicht wagten, sind die Menschen christlich geblieben.

Nächste Station war die Stadt Puke, wo seit einem Jahr der Kindergarten und die Kindertagesstätte von „Haßfurt hilft“ massiv unterstützt werden. Fröhliches Kinderlachen, Lieder und kleine Spiele gab es zur Begrüßung. Auch die Honoratioren der Stadt ließen es sich nicht nehmen, die deutschen Gäste zu begrüßen und das alles endete schließlich in einem typisch albanischen Mahl, unterbrochen von Volkstänzen einiger hübscher junger Mädchen, von dem und von denen die Reisegruppe sicher noch lange schwärmen wird.

Die restlichen Tage waren ausgefüllt mit Besichtigungen uralter Festungen, wundervoller Städte und malerischer Landschaften und immer wieder Zeit für ein ausgiebiges Bad in der warmen Adria oder auch im Swimmingpool eines direkt am Meer gelegenen Hotels. Krönender Abschluss war der Besuch der Hauptstadt Tirana, in der schon das schnelle, moderne Leben westlicher Großstädte zu spüren ist. Albanien ist ohne Zweifel auf dem Weg nach Europa. Am 28. Juni wird die albanische Regierung neu gewählt und der Wahlkampf, lautstark mit südlichem Temperament ausgeführt, wurde von den Haßfurtern hautnah erlebt.

Viel zu früh kam die Rückreise, die noch einmal in Slowenien unterbrochen wurde, wo man den berühmten Wochenmarkt in Lubliana besuchte.